Der Lions Club Neusäß besucht die Wohngruppe Ferdinand. Die freut sich über die Titania-Gutscheine und die Aussicht auf ein paar schöne „Extras“ im kommenden Jahr. Von links nach rechts: Wladimir*, Dr. Ilie Urlea-Schön, Jürgen Dorn, Mia*, Gruppenleiterin Stefanie Woeschka, * Lions Präsident Peter Cermak, Günther Vogel, Mitarbeiterin Jennifer Lehnart und Regine Fälschle. Im Vordergrund Evelyn* und Denise*.
Eine schöne Tradition: Jedes Jahr erzählen die Kinder der Wohngruppe Ferdinand beim Adventskaffee den Mitgliedern des Lions Club Neusäß, was ihre Unterstützung im vergangenen Jahr möglich gemacht hat. Im abgelaufenen Jahr war das vor allem die Campingausrüstung: warme Schlafsäcke, Zelte und Rucksäcke für Ferienausflüge. Und ein Ausflug mit Übernachtung auf einem Reiterhof. Der ist Denise am besten in Erinnerung geblieben: „Wir haben schon vor dem Frühstück die Ställe ausgemistet!“ Damit haben die „ Lions“ der Gruppe einen großen Wunsch erfüllt. Auch gebrauchte Fahrräder und neue Schulränzen waren von ihrer Vorjahresspende noch möglich.
„Es ist schön zu hören, wo das Geld hinfliesst“, freut sich Lions Präsident Peter Cermak. Er weiß, dass die Lions-Hilfe den Kindern und Jugendliche kleine „Highlights“ ermöglicht, die etwas mehr Freude und Selbstbewusstsein in ihr Leben bringt. In der heilpädagogischen Wohngruppe „Ferdinand“ wohnen bis zu neun Kinder, die aus unterschiedlichsten Gründen vorübergehend oder auf längere Sicht nicht bei ihren Herkunftsfamilien leben können. Die Trennung fällt meist schwer.
Seit 19 Jahren stellen sich deshalb 20 Mitglieder des Clubs drei Tage lang abwechselnd an einen Stand am Neusäßer Weihnachtsmarkt und verkaufen Lose für den guten Zweck. Die Preise haben sie zuvor bei den Neusäßer Geschäftsleuten erbeten. Auch in diesem Jahr kamen wieder 1.600 Euro durch den Losverkauf zusammen, zusätzlich hat das Titania Eintrittskarten spendiert. Doch nicht nur die Spende ist Thema beim Adventsbesuch, auch was sonst Wichtiges im letzten Jahr passiert ist. Wladimir* berichtet, dass er seinen Schulabschluss geschafft hat und nun auf der Suche nach einer Lehrstelle als KFZ-Mechaniker ist. Leyla* und Carina* lernen „fast zu fleißig“, berichtet Gruppenleiterin Stefanie Woeschka. Die Mädchen wollen Rettungssanitäterin und Krankenpflegerin werden. „Da muss man zwischendurch für Entspannung sorgen“, so Woeschka.
Und worauf freuen sich die Kinder so kurz vor Weihnachten? „Auf den großen Teddy, den ich hoffentlich zu Weihnachten kriege!“, „Dass ich bald zu meiner Mama darf“, „auf die Ferien!“, „auf unsere Weihnachtsfeier“. Plötzlich rufen alle durcheinander. Langweilig wird es den Lions mit der lebendigen Gruppe nie. Derzeit leben sechs Mädchen und zwei Jungen im Alter von zehn bis 16 Jahren in der Steppacher Gruppe, da geht es auch mal etwas lauter zu – und lustig. Der nette persönliche Kontakt belohnt die Lions für ihre Mühe und den Einsatz ihrer Freizeit.