Fußball verbindet: Die Brüder Taner (ganz links) und Tolga (zweiter von rechts) Yamdan vom FC Königsbrunn trainieren die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge der St. Gregor-Jugendhilfe. Ludwig Schad, 2. Vorstand des FC Königsbrunn (Mitte) und Ernst Müller, Jugendvorstand Spielbetrieb (ganz rechts) unterstützen das Projekt.
Die ganze Woche ist Aejaz* schwer zu etwas zu bewegen. Er ist antriebslos, mag kaum etwas essen und zieht sich auf sein Bett zurück, sobald er die Chance dazu hat. Aber jeden Freitagnachmittag pünktlich um zwei Uhr kommt Energie in den unbegleiteten minderjährigen Flüchtling. Denn dann ist Training mit Tolga und Taner Yamdan vom FC Königsbrunn auf dem Fußballplatz der St. Gregor-Jugendhilfe in der Augsburger Innenstadt – und Aejaz* ist kaum zu halten. „Beim Fußballspielen sind fast alle mit Spaß dabei und das körperliche Training tut den Jungs einfach gut“, erklärt Sozialpädagogin Jaqueline Wohlgemuth, die als Betreuerin einer Flüchtlingsgruppe der St. Gregor-Jugendhilfe arbeitet. Deshalb sei sie froh über das ehrenamtliche Engagement der beiden jungen Männer, die Flüchtlinge im Alter von 14 bis 19 Jahren regelmäßig in ihrer Freizeit trainieren.
Die jungen Spieler arbeiten mit den Flüchtlingen ganz klassisch mit Technik- und Konditionstraining, oder, „wenn die Jungs zu unruhig sind und sich austoben müssen“, so Tolga Yamdan, „lassen wir sie einfach laufen. Man merkt schnell, wie es ihnen gerade geht.“ Unterstützt werden sie dabei von Ludwig Schad, 2. Vorstand des FC Königsbrunn und Ernst Müller, Jugendvorstand Spielbetrieb. „Die Jungs haben viel Spaß und wir haben gesehen, mit denen kann man mehr machen. Da waren wir uns im Verein schnell einig, dass wir auch helfen wollen“, so Müller. Deshalb spendiert der Verein regelmäßig neue Bälle sowie Trikots und sonstige Ausstattung, um den Trainingsbetrieb zu ermöglichen. „Und sobald sie so weit sind, laden wir zu einem Freundschaftsspiel mit unserer Jugend nach Königsbrunn ein“, verspricht Müller.
Otto Bachmeier, Direktor der St. Gregor-Jugendhilfe, freut sich, dass der Fußballclub, die Handballdamen des TSV Haunstetten sowie auch einige einzelne Privatpersonen die Jugendhilfeorganisation bei Freizeitgestaltung und Deutschlernen von Flüchtlingen unterstützt. „Den Jungen, die alle ohne Familie hier sind, tut Aufmerksamkeit und persönliche Zuwendung gut. Die Kontakte zu deutschen Jugendlichen sind eine Chance, schneller Fortschritte im Kennenlernen von Land und Leuten zu machen und hilft dabei, sich zu integrieren.“, so Bachmeier.