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Eltern-Kind-Klärungsgruppe Göggingen

Wir nehmen Kinder mit Bezugspersonen auf, die aufgrund von Krisen nicht allein in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Die Kinder/Familien werden rund um die Uhr betreut. Gemeinsam wird eine Perspektive erarbeitet.

Bildquelle: Korbinian Nießner für St. Gregor-Jugendhilfe

In die Eltern-Kind-Klärungsgruppe nehmen wir Mutter, Vater oder eine andere nahe Bezugsperson mit einem oder zwei Kindern bis zum Alter von zehn Jahren auf. Sie leben dort für sechs Monate, bei Bedarf zur Stabilisierung auch länger. Anlass für die Aufnahme ist häufig eine Krise, die das Kindeswohl gefährdet. Um eine Trennung von Eltern und Kind zu vermeiden, prüfen wir in dieser Zeit gemeinsam, ob durch intensives Trainieren von Alltags- und Erziehungskompetenzen die kritische Situation überwunden und die Familie wieder in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren kann.

Die Erwachsenen werden darin unterstützt, eine tragfähige Eltern-Kind-Bindung zu entwickeln, ihren Alltag mit dem Kind sinnvoll zu strukturieren und ihre häusliche Umgebung kindgerecht und sicher zu gestalten. Wir leiten sie im Kontakt mit Behörden und Ärzt*innen an und begleiten sie zunächst dorthin.

Unsere Schwerpunkte

  • Geborgenheit und Schutz des Kindes
  • 24/7-Betreuung der Eltern mit ihrem Kind
  • Gesundheit und Pflege des Kindes
  • Gesunde Ernährung
  • Eine tragfähige Eltern-Kind-Bindung
  • Rituale pflegen
  • Elternkompetenzen entwickeln
  • Flexible Förderangebote
  • Individuelle Therapieanbindung
  • Gemeinsam an der Zukunft arbeiten
  • Das Familiensystem als Ganzes sehen
  • Partner*innen einbeziehen
  • Das Umfeld stabilisieren
  • Ressourcen nutzen und stärken
  • Den Alltag strukturieren
  • Den Haushalt in den Griff bekommen
  • Verantwortung übernehmen – auch für die Gruppe
  • Sicherheit im Umgang mit Ämtern und Finanzen
  • Den Sozialraum erhalten
  • Gesicherter Wohnraum
  • Gruppenaktivitäten
  • Freie Zeit genießen – am Wochenende und in den Ferien

Unser Auftrag

Der Soziale Dienst eines Jugendamtes beauftragt uns für eine sechsmonatigen Klärungsphase, die individuelle Familiensituation und Rückführungsoptionen zu prüfen. Dazu betreuen wir Vater oder Mutter (in Ausnahmen auch zwei Elternteile) und ein oder zwei Kinder intensivpädagogisch, coachen und begutachten sie. Auch kurzfristige Aufnahmen und die Unterbringung von Schwangeren und minderjährigen Klient*innen sind möglich.

Elternkompetenzen stärken
Vor einer Rückkehr in die eigene Wohnung müssen sich die elterlichen Kompetenzen deutlich verbessern. Voraussetzung dafür ist, dass die Eltern bei allen Angeboten (Training und Coaching im Einzel- oder Gruppensetting) aktiv mitarbeiten.  Eltern und Kinder lernen durch wiederkehrende Abläufe und Rituale eine verlässlichen Tagesstruktur zu gestalten. Zunächst leiten wir vorrangig an und überprüfen die Umsetzung, später helfen wir zur Selbsthilfe und in ein gutes selbstständiges Leben mit dem Kind.

Individuelle Lösungen finden
Die Rückkehr in das eigene Umfeld dauert mehrere Wochen und wird Schritt für erprobt. Die erlernten Kompetenzen und neu aktivierten Ressourcen werden auf Beständigkeit und Zuverlässigkeit geprüft, auch im eigenen Zuhause. Sollte die Rückführung die Familie überfordern, suchen wir gemeinsam mit ihr nach einer längerfristigen alternativen Lösung.

Sicherstellen intensiver Betreuung

Das pädagogische Team in der Eltern-Kind-Klärungsgruppe besteht aus neun Fachkräften (inkl. Hausleitung), einer Jahrespraktikantin und mehreren pädagogischen Hilfskräften. Tagsüber sind in der Regel mindestens zwei Pädagoginnen gleichzeitig im Dienst. In Randzeiten wird dem Personal eine telefonische Rufbereitschaft an die Seite gestellt. Bei Bedarf unterstützt das multiprofessionell aufgestellte Team der trägerinternen Fachdienste. Auch mit externen Netzwerkpartner*innen (z. B. Hebammen und Therapeut*innen) tauschen wir uns regelmäßig fachlich aus. Die pädagogische Arbeit orientiert sich grundsätzlich an der Lösung und bezieht das gesamte Familienumfeld mit ein (systemisch-lösungsorientierter Ansatz).

Infrastruktur und Ausstattung

Die Gruppe ist Teil des Familienzentrums „Sternstunden“ und damit zentrumsnah im Süden von Augsburg (Buslinie 41 / Halt: Welfenstraße). Der Stadtteil Göggingen bietet viele und abwechslungsreiche Freizeitangebote. Ebenfalls befinden sich etliche Bildungseinrichtungen in nächster Nähe. Die Wohngruppe selbst ist für insgesamt acht Familieneinheiten pädagogisch sinnvoll ausgestattet. Neben den Apartments und Gruppenräumen haben die Bewohner*innen Zugang zu einem Bewegungsraum, einer Werkstatt, dem Café „Sternstunde“ und zu einem großen, geschützten Außengelände mit Spielplatz.

Rechtliche Grundlagen

  • § 19 SGB VIII, gemeinsame Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder
  • § 27 SGB VIII, Hilfe zur Erziehung
  • § 34 SGB VIII, Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform
  • § 36 SGB VIII, Mitwirkung, Hilfeplan
  • § 37 SGB VIII, Zusammenarbeit bei Hilfen außerhalb der eigenen Familie
  • § 42 SGB VIII, Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen

Aufnahme von: Kindern von null bis zehn Jahren mit ihren Bezugspersonen sowie schwangeren Minderjährigen.

Anzahl der Plätze: Acht Mütter/Väter/Begleitpersonen mit ihren Kindern

Betreuungsform: heilpädagogisch

Adresse:
Friedrich-Ebert-Straße 12
86199 Augsburg
Telefon: (0821) 45 09 63 10

Kontakt

Michael Ender

Regionalleiter
Dipl. Sozialpädagoge (FH)
(0821) 50 30 438
(0821) 50 30 426

Marie-Bettine Lamey

Leitung Familienzentrum Sternstunden
(0821) 45 09 630