Startseite » Presse » Eines der Ersten in Europa: 444 Jahre Waisenhaus in Augsburg (27.10.2016): Evangelische und Katholische Stiftung feierten mit einem gemeinsamen Festabend

Eines der Ersten in Europa: 444 Jahre Waisenhaus in Augsburg (27.10.2016): Evangelische und Katholische Stiftung feierten mit einem gemeinsamen Festabend

Eines der Ersten in Europa: 444 Jahre Waisenhaus in Augsburg: Evangelische und Katholische Stiftung feierten mit einem gemeinsamen Festabend

Eines der Ersten in Europa: 444 Jahre Waisenhaus in Augsburg

Evangelische und Katholische Stiftung feierten mit einem gemeinsamen Festabend

Die Dringlichkeit kinderschützender Maßnahmen und die Wurzeln der Wertschätzung des Kindes als Ebenbild Gottes in Bibel und Theologie verknüpfte Prof. Dr. Elisabeth Naurath eindrucksvoll in ihrem Festvortrag zu Ehren des Jubiläums „444 Jahre Waisenhaus in Augsburg“. Unter dem Titel „Wenn du ein Kind siehst, hast du Gott auf frischer Tat ertappt – 444 Jahre christliche Verantwortung für Kinder und Jugendliche in Augsburg“ referierte die Inhaberin des Lehrstuhls für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik der Universität Augsburg vor den Jubiläumsgästen im Haus Augustinus. Die wichtige Rolle der konfessionellen Augsburger Waisenhäuser liege angesichts der erschreckend hohen Zahl häuslicher Gewalt und des Armutsrisikos von 2,7 Millionen Kindern in Deutschland auf der Hand – christliche Fürsorge und Bildung. „Nimm das Kind ernst als bildungsfähig und bildungshungrig, als fähig, seine und unsere Umwelt mitzugestalten“, plädierte Naurath. Die Beziehungsebene zwischen pädagogischen Mitarbeitern und Heranwachsenden sei „über die Maße wertzuschätzen“. Der Schlüssel liege im authentischen Vorleben der Erwachsenen mit all ihrem eigenen Suchen, Fragen, Vertrauen und Glauben.

Eingeladen zu ihrem gemeinsamen 444. Jubiläum hatten das Evangelische Kinder- und Jugendhilfezentrum der Stiftung Evangelisches Waisenhaus und Klauckehaus Augsburg und die St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der katholischen Waisenhaus-Stiftung. „Die Welt ein Stück menschlicher machen, das ist es, was unsere Stiftungen in Dienst und Funktion hält“, erklärte der Vorsitzende der Evangelischen Waisenhausstiftung, Pfarrer Dr. Bernhard Sokol, das jahrhundertelange Wirken in Augsburg. Die Vorsitzende der Katholischen Waisenhausstiftung, Maria-Anna Immerz, stimmte darin zu: „Wir haben in unseren Stiftungen und Einrichtungen Blick und Herz bei den Kindern und Jugendlichen.“

Bürgermeister Dr. Stefan Kiefer wünschte sich in seinem Grußwort, dass „die Beschlüsse von heute sich als ebenso segensreich erweisen werden wie die Genehmigung des Rates der Stadt Augsburg im Jahr 1572“. Diese hatte den Almosenherren die Einrichtung eines Waisenhauses ermöglicht, als eines der ersten dieser Art in Europa. Der Jubiläums-Festabend bot mit dem ambitionierten Vortrag und anschließendem stimmungsvollen Konzert in der benachbarten Kirche St. Georg Nahrung für Kopf und Seele. Das Collegium St. Moritz, the Global Players und Solisten begeisterten unter Leitung von Wilhelm F. Walz mit ausgewählten Werken von J. S. Bach und W. A. Mozart. Der Abend bildete den Abschluss einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe für Kinder, Mitarbeiter und Freunde im 444. Jubiläumsjahr und war das Dankeschön an langjährige Kooperationspartner und Förderer. Beide Waisenhaus-Stiftungen arbeiten seit der konfessionellen Teilung im Jahr 1649 unabhängig voneinander und bieten heute als moderne Jugendhilfeeinrichtungen eine breite Palette von Förderangeboten für Kinder, Jugendliche und Familien – in ihrer christlichen Werthaltung und ihren Hilfsangeboten so nötig wie zur Zeit ihrer Gründung.

Von 1572 bis heute: Den Abschluss ihres Jubiläums „444 Jahre Waisenhaus in Augsburg“ feierten die St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Katholischen Waisenhaus-Stiftung Augsburg mit Direktor Otto Bachmeier (rechts) und Stiftungsvorsitzender Maria-Anna Immerz (4. von rechts) und das Evangelische Kinder- und Jugendhilfezentrum der Stiftung Evangelisches Waisenhaus und Klauckehaus Augsburg mit Leitung Sigrun Maxzin-Weigel (2. von rechts) und Stiftungsvorsitzendem Pfarrer Dr. Bernhard Sokol (2. von links) mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Elisabeth Naurath (Bildmitte) und Festkonzert unter Leitung von Wilhelm F. Walz (links) in der Kirche St. Georg. Bild: Ruth Plössel