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Erste Schritte im inklusiven Projekt

St. Gregor Jugendhilfe eröffnet „Begleitete Elternschaft“
Gehen einen neuen Weg: Julia Hüther, Amt für Wohnbauförderung und Wohnen (AfWuW); Elfie Kleinfelder, Geschäftsführerin Kath. Waisenhaus-Stiftung; Dr. Inka Wischmeier, pädagogische Leitung Jugendamt der Stadt Augsburg; Roland Juraschek, stellvertretender Leiter AfWuW; Dr. Vincent Richardt, Geschäftsführer St. Gregor-Jugendhilfe; Martin Schenkelberg, Sozialreferent der Stadt Augsburg; Johanna Zott, Regionalleiterin St. Gregor-Jugendhilfe sowie das pädagogische Team der Begleiteten Elternschaft: Adrian Kurz, Elena Hetzer, Luisa Frisch. Foto: Daniela Lutz

Am 30. Juni lud die St. Gregor-Jugendhilfe Vertreter*innen der Stadt und Kooperationspartner*innen zur offiziellen Eröffnung des Modellprojektes „Begleitete Elternschaft“ ein. Zunächst zwei Wohneinheiten stehen für Eltern mit intellektuellen Beeinträchtigungen zur Verfügung. Die Eltern arbeiten dabei eng mit Fachkräften zusammen, um eigenständig und gleichzeitig in einem sicheren Rahmen mit ihrem Kind zu leben. Die pädagogischen Mitarbeiter*innen geben die nötige Unterstützung im Alltag, bei Erziehungsaufgaben oder in herausfordernden Momenten. Die erste Mutter ist bereits eingezogen.

In seinem Grußwort freut sich Martin Schenkelberg, Sozialreferent der Stadt Augsburg: „Was wir hier machen, hat sozialpolitische Kraft. Wir ermöglichen ein Mehr an sozialer Inklusion, mehr Selbstbestimmung, ein möglichst normales Leben. Für solche neuen Projekte braucht es gemeinnützige Träger, die das Risiko nicht scheuen. St. Gregor hat den Mut aufgebracht und sieht es als Herzensaufgabe, die aus der DNA des Hauses kommt.“ Dr. Vincent Richardt, Geschäftsführer der St. Gregor-Jugendhilfe verdeutlicht: „Wir machen mit diesem spannenden Projekt unsere ersten Schritte in einem wichtigen Bereich. Und bekanntlich beginnen auch die größten Reisen mit einem ersten Schritt.“

Initialzündung für das Projekt war vor Jahren der Runde Tisch „Begleitete Elternschaft von Müttern und Vätern mit einer intellektuellen Beeinträchtigung und Elternassistenz“, dessen Mitglieder nun die Gelegenheit hatten, sich über erste praktische Erfahrungen zu informieren und Fragen zur Arbeitsweise und den Aufnahmebedingungen zu stellen. Da setzt das Kindeswohl Grenzen: Nicht aufgenommen werden können Familien, die eine 24-Stunden-Betreuung benötigen.

Aus einer solchen vollstationären Einrichtung, zu der es bisher keine Alternativen gab, kommt die erste Bewohnerin. Für sie und ihren kleinen Sohn reicht das Angebot der Begleiteten Elternschaft aus. Teamleiterin Elena Hetzer berichtet über die ersten Erfahrungen: „Die Mutter ist hier bereits gut angekommen. Sie fühlt sich sehr wohl, ist froh, einen Schritt in die Verselbständigung und zu mehr persönlichem Freiraum zu gehen und macht es uns leicht.“

Das große Ziel der Frau ist es, „psychisch stabil zu werden. Ich möchte an mir selbst arbeiten, um meinem Sohn ein gutes Vorbild zu sein. Es ist mir wichtig, ihn in seiner Entwicklung zu unterstützen. Dabei hilft mir das Team. Jeder macht das, was er gut kann und wir arbeiten gemeinsam an Zielen. Es gibt mir Sicherheit zu wissen, dass ich immer einen Ansprechpartner habe. Es ist auch gut zu wissen, dass wir hier langfristig bleiben können.“ Für das Kind wird durch die Begleitete Elternschaft neben einer guten Entwicklung vor allem auch die wichtige Mutter-Kind-Bindung sichergestellt.

Mehr Informationen aus erster Hand gibt es in einem Interview mit der Frau in der Zeitschrift GREGOR: Link zur Hauszeitung, mehr Info zum Projekt unter: https://st-gregor.de/angebote/betreuung-ueber-tag-und-nacht-stationaere-hilfen/begleitete-elternschaft