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Jubiläum 450plus für Augsburger Stiftungen: erste Waisenhäuser in Europa

Pioniere der Jugendhilfe feiern mit großem Straßenfest für Kinder, Jugendliche und Familien

Nach der Fuggerei, der ältesten Sozialsiedlung der Welt, feiern zwei weitere soziale Pioniere der Stadt ein großes Jubiläum, pandemiebedingt mit etwas Verzögerung: Das Evangelische Kinder- und Jugendhilfezentrum (evki) und die St. Gregor-Jugendhilfe, mit über 450 Jahren die ältesten Einrichtungen ihrer Art in ganz Deutschland, kümmern sich seit 1572 um Augsburger Kinder, heute als qualifizierte und differenzierte Einrichtungen einer zeitgemäßen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe.

Abschluss und Höhepunkt der Feierlichkeiten der letzten Monate bildet ein Straßenfest auf dem Moritzplatz am 8. Juni ab 13:00 Uhr für Jung und Alt. Für Kinder kommen eine Seifenblasenfabrik, ein Zauberer, ein Minikarussell und weitere Attraktionen auf den Platz. Mitarbeitende der beiden Organisationen bieten viele Spiele und Aktionen zum Mitmachen. Ab 18:00 Uhr gibt “Drückeberger”, Dark-Wave- und Post-Punk-Musiker, ein Open-Air-Konzert für Jugendliche und Junggebliebene – Eintritt frei. Für das leibliche Wohl sorgen ein Foodtruck und ein Eisfahrrad.

Bis 18:00 Uhr können sich Interessierte im „Pavillon der Begegnung“ ein Bild von der traditionsreichen Geschichte der Stiftungen und ihrer Einrichtungen machen. Engagierte und Verantwortliche aus Vergangenheit und Gegenwart kennen viele spannende Begebenheiten aus diesem wichtigen Teil der Stadthistorie: Über das Leben und die Schicksale der ersten 275 Kindern, die 1573 aufgenommen wurden. Über Entbehrungen und Hungersnöte, Personalsorgen und Finanzprobleme im Laufe der Jahrhunderte. Oder die spektakuläre Rettung des Ziboriums (Hostienkelch) aus der brennenden Waisenhauskapelle durch Schwestern und ältere Kinder bei den Bombenangriffen 1944.

Auch mit Zeitzeugen kann man ins Gespräch kommen: So mit einer Mitarbeiterin, die sich 48 Jahre lang bei der St. Gregor-Jugendhilfe für zahlreiche Kinder eingesetzt und damit über ein Zehntel der langen Geschichte selbst miterlebt hat. Oder mit einer ehemaligen Bewohnerin des damaligen „Gregor-Heims“, die im Brautkleid von ihrem zukünftigen Ehemann dort abgeholt wurde und sich mit ihm zusammen bis heute im Freundeskreis der St. Gregor-Jugendhilfe engagiert. Auch die langjährigen Mitglieder der Stiftungen und die erfahrenen Mitarbeitenden des Evangelischen Kinder- und Jugendhilfezentrums (EvKi) bieten gerne einen Einblick in frühere und heutige Zeiten und Herausforderungen in der Sorge um Kinder in Not.

450plus ist für die direkten Nachfolgerinnen der “Augsburger Waisenhäuser“ wahrlich ein Grund zum Feiern. Deshalb laden sie nicht nur die Kinder, Jugendlichen und Familien ein, die in ihrem Fokus stehen, sondern auch die ganze Stadtgesellschaft, die sie seit Jahrhunderten trägt.

Programm in der >>> Einladung